Die fachliche Arbeit am Wasserstoff Campus Salzgitter
Zu Beginn des Jahres 2021 starteten am Wasserstoff Campus Salzgitter gleich vier Projekte. Bei diesen geht es um die Defossilisierung von Fabriksystemen, ein Konzept zur Versorgung der Region Salzgitter mit grünem Wasserstoff, die Entwicklung von Stahltanks für Transport und Lagerung des Energieträgers sowie die Etablierung eines übergeordneten Innovationsverbunds. Das Land Niedersachsen und die Stadt Salzgitter unterstützen die Projekte mit circa fünf Millionen Euro aus dem Strukturhilfeprogramm.
Das vorrangige Ziel des Campus ist es, innovative Lösungen für einen CO2-neutralen Industriestandort Salzgitter zu entwickeln und den Campus durch den Aufbau einer Demonstrationsinfrastruktur sowie die Entwicklung von Beratungs-, Aus-, Fort- und Weiterbildungsangeboten zu festigen.
Erprobung der Defossilisierung des industriellen Sektors an realer Wasserstoffinfrastruktur
Im Projekt »Fabriktransformation« wird eine Blaupause für die Defossilisierung von Fabriksystemen von der Planung bis zum Anlagenbetrieb entwickelt. Mit Hilfe eines vom Fraunhofer IST hergestellten digitalen Fabrikabbilds werden Gestaltungs- und Betriebsszenarien von Wasserstofftechnologien technisch, ökonomisch und ökologisch evaluiert und somit Bewertungsgrundlagen für die Investition in neue Wasserstoffinfrastruktur geschaffen. Im Zuge der Untersuchungen sind in der Pilotfabrik der Robert Bosch Elektronik GmbH zusätzlich fünf Millionen Euro in neue Infrastruktur, insbesondere in Photovoltaikanlagen, Fernwärme und Brennstoffzellensysteme, investiert worden. Hiermit wurde speziell das Potenzial zur CO2-neutralen Bereitstellung von Strom und Wärme erhöht. In den kommenden Jahren werden mit weiteren Investitionen zusätzliche Elemente wie Batteriespeicher oder Elektrolyse- und Tanksysteme für Wasserstoff integriert, um die CO2-Emissionen der Pilotfabrik um 50 Prozent, also um 5000 Tonnen CO2, zu reduzieren.