Erreicht wird dieser Selbstreinigungseffekt zum Beispiel durch den Einsatz photokatalytisch aktiver Materialien oder Oberflächenbeschichtungen. Fällt Licht der geeigneten Wellenlänge auf die photokatalytisch aktive Oberfläche, werden organische Verunreinigungen abgebaut. Zusätzlich gibt es einen zweiten Effekt: Durch das Licht erfolgt eine sogenannte »Hydrophilisierung« der Oberfläche, sie wird »wasserliebend«, d. h. Wasser bildet einen Film, der die Schmutzpartikel unterwandern kann, so dass sie sich leichter abspülen lassen. Um die photokatalytische Aktivität verschiedener Produkte vergleichen zu können, findet die Deutsche Industrienorm DIN 52980:2008 Anwendung, wobei der Nachweis über den Abbau von Methylenblau erfolgt. In der Vergangenheit kam es dabei in der Praxis immer wieder zu starken Schwankungen der Messergebnisse und auch in der wissenschaftlichen Literatur wurde eine Reihe von Schwachpunkten des aktuellen Verfahrens aufgezeigt.
»Für das Fraunhofer-Institut für Schicht-und Oberflächentechnik IST war das ein Anlass, gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Forschung einen robusten und anwendungsnahen deutschen Industriestandard zur Charakterisierung der photokatalytischen Aktivität von Oberflächen zu entwickeln«, erklärt Frank Neumann, Leiter der Arbeitsgruppe Photo- und elektrochemische Umwelttechnik am Fraunhofer IST. »Das Kooperationsprojekt war auch für die MRC eine exzellente Gelegenheit, spannende Ansätze aus der Forschung aufzugreifen, um sie zusammen mit unseren langjährigen Partnern in die Normungsarbeit einzubringen und in neue Produktideen zu überführen«, bestätigt Dr. Marcus Götz, Geschäftsführer der MRC Systems GmbH aus Heidelberg.