Abschlussveranstaltung: HyExperts-Projektpartner präsentieren Bestandsaufnahme und regionale Potenziale
Wie grüner Wasserstoff in der Region erzeugt und genutzt werden kann
Welche Wasserstoffakteure gibt es in Südostniedersachsen? Wie arbeiten sie zusammen? Und wo stehen die Städte und Landkreise der Region beim Umgang mit dieser Schlüsseltechnologie und den damit verbundenen Herausforderungen? Antworten auf diese und weitere Fragen gab es heute auf der Abschlussveranstaltung des HyExperts-Förderprojekts »Wasserstoffregion Südostniedersachsen«. Etwa 70 Vertreterinnen und Vertreter regionaler Unternehmen bzw. Institutionen kamen im Gründungs- und Unternehmenszentrum in Helmstedt zusammen, um sich über die Ergebnisse der etwa einjährigen Projektarbeit der Allianz für die Region und ihrer Partner zu informieren. Die Beteiligten gaben einen umfassenden Einblick in ihre Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse und zeigten damit, wie Wasserstoff in der Region erzeugt und genutzt werden kann. Demnach ist die Region bereits gut aufgestellt, die Akteure planen erste Lösungen oder haben sie bereits auf den Weg gebracht. Allerdings sei es sinnvoll, so die Verantwortlichen, die regionalen Aktivitäten künftig besser miteinander zu vernetzen. HyExperts-Projektpartner sind der Landkreis Helmstedt als federführende Gebietskörperschaft, die Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH, die Allianz für die Region GmbH, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST und die IAV GmbH.
Nach der Begrüßung durch Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt und Thomas Klein, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH hob der niedersächsische Umweltminister Christian Meyer in seinem Vortrag hervor, dass der Einsatz von Wasserstoff als strategischer Schlüssel betrachtet wird, um die Region auf nachhaltige Weise zu transformieren und ihre Position als Industriezentrum weiter zu stärken. Im Anschluss stellten Thomas Ahlswede-Brech, Leiter Mobilität und Wirtschaft der Allianz für die Region, Christoph Imdahl, Gruppenleiter Nachhaltige Fabriksysteme und Wasserstofftechnologien beim Fraunhofer IST und Gunnar Prietzsch von der IAV GmbH das ganzheitliche Konzept zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff in den Bereichen Mobilität und Industrie vor. Darüber diskutierten danach alle Beteiligten auf dem Podium mit Umweltminister Christian Meyer, Fabian Degen, Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH, Prof. Dr.-Ing. Sabrina Zellmer, Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST und Martin Möhrmann, Gübau Logistics GmbH. Die Zukunftsaussichten der Region sind demnach vielversprechend. Insbesondere die Vorreiterrolle in den Themen Transformation der Mobilitätswirtschaft, Batteriefertigung und -forschung, Recycling und Wasserstoff spielen eine maßgebliche Rolle.
Christian Meyer, Niedersächsischer Minister für Umwelt, Klimaschutz und Energie: »Grüner Wasserstoff ist eine tragende Säule für die Energiewende und die Klimaneutralität der Industrie, gerade in Südostniedersachsen mit dem Projekt SALCOS der Salzgitter AG als Leuchtturmprojekt, aber auch für viele weitere kleinere und mittlere Unternehmen. Niedersachsen hat mit dem beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien riesige Potentiale für die Erzeugung von Grünem Wasserstoff. Wir unterstützen den Aufbau der grünen Infrastruktur für das Wasserstoff-Kernnetz, die Errichtung von Elektrolyseuren und Speichern sowie den Einsatz von Grünem Wasserstoff in der Industrie in Niedersachsen allein mit 2,4 Mrd. Euro von Bund und Land. 40 Prozent der großen Wasserstoffprojekte in Deutschland entstehen in Niedersachsen, das damit als Erzeugungszentrum, Import-Hub und Drehscheibe der deutschen und europäischen Wasserstoffwirtschaft prädestiniert ist. Deshalb ist es sehr gut, dass wir hier in der Region SüdOst-Niedersachsen keine Zeit verlieren und die Transformation unserer Wirtschaft Richtung Klimaneutralität vorantreiben.«
Thomas Ahlswede-Brech, Leiter Wirtschaft und Mobilität der Allianz für die Region: »Das erarbeitete Konzept ist die Basis dafür, die heute aufgezeigten Maßnahmen in die Umsetzung zu bringen. Unsere Analyse zeigt, dass es in der Region eine Vielzahl von Akteuren, Institutionen, Projekten und Vorhaben zum Thema Wasserstoff gibt. Es ist jedoch auch festzustellen, dass eine adäquate Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren noch nicht hinreichend etabliert ist. Wir sind zuversichtlich, dass dies zu einer positiven Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft beitragen wird.«
Gerhard Radeck, Landrat des Landkreises Helmstedt: »Ich bin ausgesprochen froh, dass wir nunmehr den erfolgreichen Abschluss unseres HyExpert-Projekts vorliegen haben. Gleichwohl verstehe ich diesen Punkt als Startschuss für den zukünftigen Ausbau erneuerbarer Energien und der Wasserstoffinfrastruktur. Der Landkreis Helmstedt wird hier weiterhin partnerschaftlich an der Seite unserer Region stehen, um mit seinen Produktionspotenzialen aktiv den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu unterstützen.«
Fabian Degen, Projektleitung Technologietransfer der Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH: »Der Landkreis Helmstedt war in der Vergangenheit immer ein wesentlicher und zuverlässiger Energiestandort in unserer Region. Durch HyExpert und das Thema Wasserstoff arbeiten wir aktiv daran, diese Rolle auch zukünftig auszufüllen, mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Sektorenkopplung.«
Prof. Dr.-Ing. Sabrina Zellmer, stellvertretende Institutsleiterin und Abteilungsleiterin Verfahrens- und Fertigungstechnik für nachhaltige Energiespeicher, Fraunhofer IST: »Die Region Südostniedersachsen treibt eine nachhaltige Transformation zur Erreichung der nationalen Klimaziele voran. Sie wird gestärkt durch die Projekte an den ehemaligen Kohlekraftwerksstandorten und die intensive Zusammenarbeit der regionalen Wasserstoff-Akteure. Geplante Wasserstoffleitungen für die Industrie, Elektrolyseure und neue Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr sind ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Energiewende.«
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