Ein Fraunhofer-Verbundvorhaben zur systemisch integrierten medizinischen Versorgung der Bevölkerung in der Pandemie sowie in Krisen- und Katastrophenfällen
Ziel der Teilvorhaben MATSE und OzoSter ist der Einsatz von Diamantelektroden und Plasmaquellen in einer mobilen Ozoneinheit in Form einer Rückenspritze (OzoSter; bis 1 mg/l gelöstes Ozon im Single-Pass) sowie in einem Vorratssystem zur Bereitstellung und Entnahme von Hypochlorit zur Flächendesinfektion sowie zur bedarfsweisen Notchlorung von Abwasser (MATSE; 5%ige NaOCl im Batchbetrieb).
Mit Hilfe von Diamantelektroden werden die Desinfektionsmittel direkt im Wasser ohne Zugabe von Chemikalien erzeugt, wobei die Konzentration der Oxidationsmittel nur über die spezifische Ladung eingestellt wird. Zudem wird mittels Plasmaquellen sogenanntes plasma-aktiviertes Wasser erzeugt, welches aufgrund der darin enthaltenen reaktiven Spezies (u. a. Ozon) in der Lage ist, Bakterien und Viren zu inaktivieren. Während Ozon zur Desinfektion von Oberflächen genutzt werden kann, eignet sich Hypochlorit wegen seiner Langzeitstabilität bevorzugt zur Bereitstellung und Weitergabe an Dritte.
Im Ergebnis stehen zwei Desinfektionseinheiten als Komponenten eines Baukastensystems zur Verfügung, die individuell an die Anforderungen des Einsatzortes (Industrie-, Schwellen- oder Entwicklungsland), des Einsatzgrundes (Pandemie, Umwelt- oder Unwetterkatastrophe) sowie der Krisenbewältiger (THW, Rettungsdienst) und der vor Ort vorhandenen Infrastruktur (Strom, Wasser, etc.) anpassbar sind.