Im Zuge der Corona-Pandemie ist es zu einem erheblichen Rückgang des Straßenverkehrs gekommen, und damit einhergehend sind die Stickstoffdioxid-Emissionen (NO2) stark gesunken. Bereits seit dem Ende des ersten Lockdowns Mitte April 2020 konnten erneut deutlich steigende Werte gemessen werden. Rückblickend auf das Jahr 2019 wurde der Jahresmittelgrenzwert für NO2 von 40 µg/m³ Luft trotz bereits geltender Dieselfahrverbote sowie eingerichteter Umweltzonen an rund 20 Prozent der verkehrsnahen Messstationen in Deutschland überschritten. Im Vergleich: 2018 waren es noch 42 Prozent der Stationen. Das Fraunhofer IST verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der Entwicklung von Oberflächen, die mit einer photokatalytischen Aktivität versehen/ausgestattet dazu beitragen können, Luftschadstoffe abzubauen. Insbesondere im städtischen Raum stehen dafür große bebaute Oberflächen zur Verfügung. Zusammen mit der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel wurde daher eine Studie im Rahmen einer Masterarbeit initiiert, um mittels numerischer Simulation das Abbaupotenzial photokatalytisch ausgerüsteter Oberflächen zur Stickoxidreduzierung zu bestimmen. Hierzu wurde das Modell eines realen Straßencanyons auf dem Gelände des Fraunhofer IST ausgewählt, da hier zum einen die Schadstoffe bei bestimmten Windbedingungen schlecht abtransportiert werden und zum anderen ausreichend Oberflächen zur Verfügung stehen, die potenziell mit photokatalytischen Eigenschaften ausgerüstet werden können.