
Die Nanoindentierung erlaubt die lokale Bestimmung von Härte (Nanohärte) und Elastizitätsmodul an ultradünnen Schichten (> 300 nm) mit einer lateralen Auflösung im Mikrometerbereich und ermöglicht damit auch lokale Härtemessungen oder Härtemappings an inhomogenen Proben. Daneben können mittels Kriech- oder Relaxationstests auch viskoelastische Eigenschaften von Polymerschichten oder das Selbstheilungsverhalten von Kratzern in Lacken charakterisiert werden.
Für dickere Schichten im Bereich > 3 µm kann die Mikroindentierung eingesetzt werden, um die Vickers-, Martens- oder Universalhärte zu bestimmen. Die Mikroindentierung ist robuster und weniger aufwändig als die Nanointendierung. Sowohl mit der Mikroindentierung als auch der Nanoindentierung können Härte-Tiefenprofile am Querschliff erzeugt werden (zum Beispiel bei nitrierten Proben, Mehrschichtsysteme etc.)
Durch die Multipel-Partial-Unloading-Technik (mpu) kann mit einer einzigen Messung, die nur ca. eine Minute dauert, direkt eine tiefenabhängige Härtemessung durchgeführt werden. Dies ist das Verfahren der Wahl, um bei sehr dünnen Schichten zu entscheiden, ab welcher Tiefe ein Einfluss des Substrates sichtbar wird.