Die Materialien und Oberflächen im Patientenzimmer müssen hohen Belastungen standhalten. Neben der Widerstandsfähigkeit gegenüber alltäglichen mechanischen Beanspruchungen z. B. von Böden oder Tür- und Fenstergriffen, ist eine chemische Beständigkeit gegenüber Reinigungs- und Desinfektionsmitteln erforderlich. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IST arbeiten daher an Lösungen für das Aufbringen mechanisch und chemisch stabiler funktioneller Beschichtungen. Gleichzeitig sollen die dafür notwendigen Prozesse und Schichtbilder möglichst nachhaltig sein. Ein Beispiel sind biobasierte Schichtbildner für die Erzeugung schmutzabweisender Oberflächen. Hier werden z. B. Natüröle als Ausgangsstoff einer Beschichtung eingesetzt, die bereits als dünne Schicht sehr gute schmutzabweisende Wirkungen aufweist.
Das Fraunhofer IST verfügt über zahlreiche insbesondere gasphasenbasierte Beschichtungsverfahren, mit denen dünne Schichten hergestellt oder Oberflächen direkt modifiziert bzw. verändert werden können. Je nach Anwendung werden die Oberflächen mit unterschiedlichen Funktionen und Eigenschaften ausgestattet, z. B. Schmutzabweisung, Antifouling, Korrosionsschutz oder antimikrobielle Wirksamkeit. Um eine Biofilmbildung, und damit eine antimikrobielle Kontamination zu verhindern, gibt es verschiedene Ansätze. Neben der chemischen Zusammensetzung kann dabei auch die Topographie und Schichtstruktur so eingestellt werden, dass z. B. eine Adhäsion von Partikeln oder Keimen minimiert wird, was häufig der Ausgangspunkt für eine Biofilmbildung und damit einer antimikrobiellen Kontamination darstellt.