Besonders in Krankenhäusern gilt es, eine Kontamination von Wasserkreisläufen und Abwässern zu vermeiden. Rückstände von Arzneimitteln, insbesondere Antibiotika, im Abwasser können die biologische Klärstufe gefährden. Keime wie Legionellen in den Leitungen, die häufig in Bestandsbauten auftreten, stellen für die Patienten und auch für das Personal ein erhöhtes Gesundheitsrisiko dar. Durch den Einsatz starker Oxidationsmittel wie Ozon oder Wasserstoffperoxid können solche organischen Verunreinigungen von Arzneimittelrückständen abgebaut und Mikroorganismen abgetötet werden. Am Fraunhofer IST werden dazu elektrochemische Prozesse und geeignete an die jeweilige Anwendung angepasste elektrochemische Zellen entwickelt, bei denen auf den Einsatz zusätzlicher Chemikalien verzichtet werden kann.
Kern der Lösung des Fraunhofer IST sind die am Institut entwickelten Diamantelektroden, die extrem beständig sind und mit denen direkt im Wasser ohne zusätzliche Chemikalien z. B. Wasserstoffperoxid hergestellt werden kann. Die elektrochemischen Zellen werden unter Berücksichtigung der Fluiddynamik von den Expertinnen und Experten des Fraunhofer IST an die jeweiligen Anforderungen angepasst, erprobt und optimiert. Die effizienten Zellen können dann direkt in geschlossenen Wasserkreisläufen oder z. B. für die Oberflächendesinfektion eingesetzt werden.