SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen

Die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge und medizinischen Versorgung sowie die Reduktion von Krankheiten und Todesfällen aufgrund von z. B. Schadstoffbelastungen sind wesentliche Ziele der UN. Hier leistet das Fraunhofer IST einen Beitrag mit dem Fokus auf die folgenden Themen:

Geringere Schadstoffbelastung

Schadstoffe in der Luft oder dem Wasser sind häufige Ursachen für Krankheiten. Das Fraunhofer IST entwickelt photokatalytische Schichten, die diese Schadstoffe abbauen. Darüber hinaus ist das Institut an Projekten beteiligt, die sich mit der Reinigung bzw. Aufbereitung von Wasser beschäftigen: diamantbeschichtete Elektroden sorgen mit Hilfe elektrochemischer Oxidation dafür, dass Mikroorganismen abgetötet und organische Schadstoffe abgebaut werden (vgl. auch SDG 6: Sauberes Wasser).

Demonstrator einer mobilen Messpistole mit lumineszenter Trägerfolie.
© Fraunhofer IST
Demonstrator einer mobilen Messpistole mit lumineszenter Trägerfolie.

Innovative Medizinprodukte

Im Bereich der Gesundheitsvorsorge sowie der medizinischen Versorgung ist die Entwicklung neuartiger bzw. die Weiterentwicklung bestehender Medizinprodukte ein wichtiger Erfolgsfaktor. Das Fraunhofer IST forscht hier u.a. an der Herstellung 3D-gedruckter biologisch abbaubarer Polymer-Gerüststrukturen, sogenannter Scaffolds, die zur Behandlung fehlender Knochenfragmente eingesetzt werden sollen. Sie dienen als Gerüst für neu wachsende Knochenzellen und bauen sich dann mit der Zeit im Körper ab. Weiterhin entwickelt das Fraunhofer IST Beschichtungstechnologien auf Basis der Atomlagenabscheidung (ALD), um dünne Diffusionssperrschichten für Implantate herzustellen.

Durchdringung einer additiv gefertigten Struktur mit Plasma.
© Fraunhofer IST, Falko Oldenburg
Durchdringung einer additiv gefertigten Struktur mit Plasma.

Entkeimung von Oberflächen

Die Abtötung von Pilzsporen zum Schutz von Holz, die Sterilisation von Verpackungsmaterialien und die Entkeimung von Lebensmitteln oder Saatgut sind Beispiele für Herausforderungen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlergehen im Sinne der Nachhaltigkeitsziele. Am Fraunhofer IST werden Atmosphärendruck-Plasmaverfahren entwickelt, um auch temperaturempfindliche oder -labile Oberflächen zu entkeimen. Der Einsatz physikalischer Plasmen ist schnell, energieeffizient sowie umweltfreundlich und kann in vielen Fällen nasschemische, z. T. ökologisch bedenkliche Verfahren ersetzen. Eine Möglichkeit für die chemikalienfreie Nassreinigung von Oberflächen bietet ozoniertes Wasser, das mit Hilfe der am Fraunhofer IST entwickelten Diamantelektroden hergestellt werden kann.

Diamantelektroden
© Fraunhofer IST, Falko Oldenburg
Diamantelektroden

Lösungen zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie

Von der Sterilisation von Kleidung und medizinischen Geräten bis hin zur Entwicklung von Diagnose- und Biosensorsystemen – Oberflächen spielen bei der Eindämmung der SARS-CoV-2-Pandemie eine zentrale Rolle. Mit verschiedenen Projekten leistet das Fraunhofer IST mit seiner Expertise in Forschung und Entwicklung in der Oberflächentechnik und Kompetenzen in den zugehörigen Produkt- und Produktionssystemen einen wichtigen Beitrag bei der Bekämpfung der aktuellen Corona-Pandemie sowie zur Prävention und Resilienz.

Das Fraunhofer IST arbeitet an Testverfahren, mit denen sich Sterilisationseffekte, die Partikeldurchlässigkeit und die Materialdichtigkeit nach einer Sterilisation überprüfen lassen.
© Pixabay
Das Fraunhofer IST arbeitet an Testverfahren, mit denen sich Sterilisationseffekte, die Partikeldurchlässigkeit und die Materialdichtigkeit nach einer Sterilisation überprüfen lassen.

Projektbeispiele

 

Gemeinsam durch die Krise: Ideen und Lösungsansätze aus dem Fraunhofer IST

Mit zahlreichen Projekten, die zum Teil über das Aktionsprogramm der Fraunhofer-Gesellschaft, »Fraunhofer vs. Corona«, gefördert werden, beteiligt sich das Fraunhofer IST bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. 

 

SafeWaterAfrica

Das Fraunhofer IST arbeitet gemeinsam mit europäischen Partnern daran, mehr als 100 Millionen Menschen Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

 

Knochenimplantate aus dem Drucker

Tumorerkrankungen, Infektionen oder schwere Frakturen können die operative Entfernung von Knochen und den Einsatz von Implantaten notwendig machen. Fraunhofer-Forscher haben in Zusammenarbeit mit europäischen Partnern ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Knochenimplantate mittels 3D-Druck äußerst passgenau, stabil und variabel herstellen lassen. 

 

 

 

 

 

 

 

Sauber durch Sonnenkraft

In Verbindung mit den richtigen Materialien bewirken Sonnenstrahlen Wunder: Sie reinigen Gebäudefassaden, zersetzen Schadstoffe aus der Luft oder im Wasser. Mit einem neuen Messgerät wollen Forscher jetzt die Wirksamkeit des »Wundermittels« Photokatalyse von Oberflächen genauer und schneller bestimmen und damit die Effizienz erhöhen.